Günther Fink
1924 | in Häselrieth als Bauernsohn geboren. |
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1931 | Volksschule, sehr guter Abschluß. |
1938 | Aufbauschule in HBN. |
1943 | Einzug zur Wehrmacht. |
1945 | Heimkehr mit Verletzung, anschließend erneut russische Kriesgefangenschaft. |
1948 | Rückkehr aus Lager 437 Tscherepowez, Tätigkeit als „werktätiger Einzelbauer“. |
1958 | Aufkäufer und Inspektor in einem landwirtschaftlichen Handelskontor. |
1969 | Bereichsleiter Futtermittel im Kombinat Getreidewirtschaft. |
1970 | Abschluss eines Fernstudiums als Ingenieurökonom an der Fachschule Greiz. |
2008 | in Suhl verstorben. |
Der Datenträger des Heimatvereins enthält seinen Lebenslauf und eine Auswahl seiner Gedichte, hier ein Auszug (Privatbesitz Häselrieth)
Heimweh
Es war eine herrliche Sommernacht,
ich saß auf der Bank bei den Bäumen,
ringsum tiefes Schweigen, ich saß ganz allein
und schaute den Himmel in nördlicher Pracht
und meine Gedanken schickte ich heim, -
ganz heimlich begann ich zu träumen:
Wir ruhen am Abend droben am Berg,
wo eh‘ mals so oft gelegen
und blicken auf’s Dörflein im traulichen Tal,
die Heimat, der Götter herrlichstes Werk
und lauschen der Glocken Feierchoral,
dem uralten Abendsegen.
Und langsam ward es still im Hain,
die Vöglein legten sich schlafen,
die Wipfel nur rauschten ihr ewiges Lied,
und friedlich im letzten Sonnenschein
zog drüben am Hang, wo der Ginster blüht,
der Hirte dahin mit den Schafen. –
So sitze ich träumend so manche Nacht
und denk an das Dorf in der Ferne,
dann schreit das Herz in wilder Qual,
das Heimweh packt mich mit aller Macht
und ruft mich zurück in’s blühende Tal!
„Wann kommst Du?“ – Das wissen die Sterne!
Tscherepowez - 4. 7. 1946